Uganda

Name
Jamhuri ya Uganda (Swahili)
Republic of Uganda (Englisch)
Republik Uganda (Deutsch)
Geographische Lage
Uganda (Hauptstadt: Kampala) liegt in Ostafrika. Auf einer Fläche, die in etwa so groß ist wie die alte Bundesrepublik, leben knapp über 20 Millionen Einwohner. Die Amtssprache ist Englisch. Es gibt über 30 verschiedene ethnische Gruppen. Unser Projekt befindet sich in Kagadi, einer Kleinstadt im mittleren Westen zwischen Hoima und Fort Portal. Die Einheimischen sprechen in dieser Region Runyoro.
Das Klima ist trotz der topographischen Lage gemäßigt, der Boden ist fruchtbar. Niederschläge fallen sehr unterschiedlich.
Wirtschaftliche Situation
Kolonialisierung, Militärdiktatur und Bürgerkrieg haben Uganda heruntergewirtschaftet. Heute hat sich die Situation gefestigt: Ein Ergebnis des Präsidenten Museveni. Es weist in der Wirtschaft konstant gute Wachstumsraten auf und gilt als Vorbild bei der Bekämpfung von HIV-Neuinfizierungen.
Doch diese positiven Entwicklungen geschehen auf niedrigstem Niveau. Uganda gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und leidet weiterhin unter einer enorm hohen Aidsquote.
Fallende Weltmarktpreise und eine zu hohe Staatsverschuldung bremsen den Aufschwung. Die Exportgüter bestehen fast ausschließlich aus unverarbeiteten Rohmaterialien wie Tee, Kaffee oder Tabak. Eine geregelte Stromverorgung ist selbst in der Hauptstadt kaum gegeben. Rund 80% der Berufstätigen arbeiten in der Landwirtschaft.
Statistische Daten des Auswärtigen Amts (Stand: Oktober 2017)
Ländername: Republik Uganda (Republic of Uganda)
Klima: Tropisches Hochland
Lage: Binnenstaat in Ostafrika (Nachbarstaaten: Südsudan, Kenia, Tansania, Ruanda, DR Kongo)
Größe: 241.550 Quadratkilometer (etwa Bundesrepublik Deutschland vor 03.10.90), davon rund 40.000 Quadratkilometer (18 Prozent) Seen und Sümpfe
Hauptstadt: Kampala mit circa 2 Millionen Einwohnern
Bevölkerung: 34,6 Millionen (Zensus 2014) bzw. 37 Millionen (Schätzung 2017), Wachstumsrate über 3 Prozent, mehr als 40 ethnische Gruppen, unterteilt in die beiden großen Gruppen der Bantu (u.a. Baganda, Banyankole etc.) und Niloten (u.a. Acholi, Langi). Seit 2013 hat Uganda ferner über 1 Million Flüchtlinge aus Südsudan aufgenommen.
Landessprachen: Amtssprachen sind Englisch und Suaheli (letzteres wird faktisch von niemandem gesprochen). Zu den wichtigsten lokalen Sprachen gehören Luganda, Luo, Iteso, Lusuga und Rwanyankole.
Religionen: 39,3 Prozent katholisch, 32 Prozent anglikanisch (Church of Uganda); 11,1 Prozent pfingstkirchlich-fundamentalistische Freikirchen, 13,7 Prozent Muslime (Zensus 2014)
Nationaltag (Unabhängigkeit): 09. Oktober 1962 (Independence Day)
Staatsform/Regierungsform: Präsidialregierung
Staatsoberhaupt: Yoweri Kaguta Museveni, Amtsantritt: 29.01.1986 nach Bürgerkrieg, erstmals gewählt 1996, wieder gewählt am 12.03.2001, 23.02.2006, 18.02.2011 und 18.02.2016. Letzte Amtseinführung 12.05.2016
Regierungschef: Dr. Ruhakana Rugunda (Premierminister; leitet die Kabinettssitzungen); seit 18.09.2014
Wichtigste Medien:
Fernsehen: Uganda Television (UBC, staatlich); NTV (Nation Media Group, privat); WBS (Wavamunno Broadcasting System, privat); TV-Africa (privat); Record Network; Channel TV (privat); Lighthouse TV (kirchlich, US-amerikanisch, privat); BUKEDDE TV (New Vision Group, privat)
Hörfunk: knapp 200 Radiostationen, darunter Radio Uganda (staatlich); Voice of Africa (privat); Sanyu FM (privat); Capital FM (privat); Radio One und Radio Two (privat); Radio Kfm 93,3 (privat – Nation Media Group); BBC Kampala; Central Broadcasting Service (privat); Vision Voice (regierungsnah); Bukedde Radio (regierungsnah);
(Tages)Zeitungen: New Vision (regierungsnah); Daily Monitor (unabhängig – Nation Media Group); The Red Pepper(Boulevardblatt); Hello (Boulevardblatt); The Observer (unabhängig, 3 x wöchentlich) Wochenzeitungen: The Independent (unabhängig);
Überregional: The East African (Kenia, Tansania und Uganda)
Bruttoinlandsprodukt, BIP: 27,64 Mrd. US-Dollar (Weltbank 2017)
BIP pro Kopf: 705 US-Dollar (nominell; Weltbank 2015)
Elternlose Kinder in Uganda
Die Hälfte aller Menschen in Uganda sind Kinder: rund 17 Millionen (nach Central Intelligence Agency - Stand November 2011)! Der Bürgerkrieg bedroht sie in weiten Teilen des Landes nicht mehr. Doch die medizinische Versorgung ist eine Katastrophe. Viele Kinder sterben noch an vermeidbaren oder heilbaren Krankheiten.
Seit kurzem herrscht zwar eine allgemeine Schulpflicht - die "universal primary education" - doch etwa 6 von 10 Kindern vollenden ihre siebenjährige Grundschulzeit nicht. Viele Mädchen und Jungen müssen zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen. An der hohen Analphabetenrate wird sich so schnell nichts ändern, ebensowenig am enormen Bevölkerungswachstum, dem höchsten selbst im kinderreichen Afrika. Das bremst den Wiederaufbau wie die Reduzierung der Armut.
Zudem ist ein Großteil der Bevölkerung der offiziellen Landessprache Englisch nicht mächtig. Da der Unterricht in den übervollen Klassenräumen aber fast ausschließlich auf englisch stattfindet, erreichten selbst ambitionierte Lehrer die meisten ihrer Schüler nicht.
Trotz dieser widrigen Umstände gilt in der Bevölkerung als anerkannt, dass nur eine fundiert ausgebildete junge Generation den Weg in eine bessere Zukunft ebnen kann. Daher trifft man überall auf den Slogan:
"Education is the key."
Hunderttausende Kinder sind Waisen! Sie müssen sich allein durchschlagen. Entfernte Verwandte leben selbst in Armut. Zum Teil sind diese Kinder Flüchtlingswaisen oder leben auf der Straße, ohne Aussicht auf eine Zukunft.
Sie brauchen jemanden, der ihnen hilft!
Literatur
UGANDA Handbook,
Footprint Verlag
Autoren Michael Hodd & Angela Roche
Englischsprachig, nützliche Reiseinformationen, gute detaillierte Landkarte, wissenswertes über Geschichte und Kultur, sehr zu empfehlen!
Lonely Planet East Africa
Englischsprachig; Wie alle "Lonely Planets": Solide, aber recht allgemein
Afrikanisches Fieber
Verlag: Piper Serie
Autor: Ryszard Kapuscinski
Der in seiner Heimat Polen 1999 zum "Journalisten des Jahrhunderts" ernannte Kapuscinski "hat mit seinem zärtlich komponierten Buch dem Kontinent die ihm gebührende Sprache gegeben." (Die Welt) Ein tolles Buch mit Erfahrungen aus 40 Jahren, sowohl zur Einstimmung als auch zur Nachbereitung einer jeden Afrika-Reise!
Die schwarze Sonne Afrikas
Verlag: Piper Serie
Autor: Michael Birnbaum
Langjähriger Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Nairobi berichtet anschaulich in vielen kurzen Essays aus dem Alltag und Politik verschiedener afrikanischer Staaten (Schwerpunkt: Ostafrika)
An der Biegung des großen Flusses
List Verlag
Autor: Vidiadhar Surajprasad Naipaul
Ein stimmungsvoller, athmosphärisch dichter Roman über das postkoloniale Afrika. Der berühmteste und erfolgreichste Roman des Nobelpreisträgers V.S. Naipaul
Abessinische Chronik
Goldmann Verlag
Autor: Moses Isegawa
Authentischer, teilweise autobiografischer Entwicklungsroman über das leben und aufwachsen in Uganda.