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Reisebericht von Christina und Svenja, Oktober 2016

Vier unvergessliche Wochen im St. Joseph Hostel for Needy Children

Unsere Zeit in...

K

... wie Kinder. Die 64 Kinder im Hostel sind sehr fröhlich und aufgeweckt. Sie sind sehr selbstständig und sorgen für sich und andere und helfen bei den täglichen Arbeiten im Kinderheim mit. Wir hatten großen Spaß beim gemeinsamen Spielen und Herumalbern und werden sie nie vergessen.

A

... wie abajuungu. In der Sprache der Einheimischen, „Runyoro“ heißt das so viel wie „die Weißen“. Bei Ausflügen in die Stadt für jegliche Besorgungen, war dieser Ausdruck unser ständiger Begleiter. Kinder kamen aus den kleinen Shops oder aus den Seitenstraßen winkend und schreiend auf uns zu gerannt, Marktverkäuferinnen grüßten uns freundlich und auch die männlichen Dorfbewohner machten davon regen Gebrauch.

G

... wie Glauben. Der Christliche Glauben und die Kirche spielen für die Menschen in Uganda eine wichtige Rolle. Die St. Marys Gemeinde mit Pfarrer Father Jude nahm uns freundlich auf und wir durften an unzähligen Gottesdiensten teilnehmen. Die Kirche gibt den Menschen hier viel Hoffnung und Halt im täglichen Leben.

A

... wie Autos und andere Verkehrsmittel. Der Verkehr in Uganda folgt anderen Regeln und Gesetzen als in Deutschland – nämlich keinen! Jeder fährt einfach drauf los, was an Kreuzungen oft zu dichtem Getümmel führt.
Wir erlebten abenteuerliche Boda Boda Fahrten (bis 4 Leute, Unmengen an Gepäck auf einem Motorroller), unbeschreibliche Fahrten mit dem Matatu (Minibus, mit 12 Plätzen auf denen mindestens 20 Leute sitzen und das erst losfährt, wenn es vollgestopft ist) und Fahrten mit einem privaten Fahrer in einem kleinen Auto (auch voll besetzt und es kam schon mal vor, dass zwei erwachsene Männer zusammen auf dem Fahrersitz Platz nahmen).

D

... wie Dining. Im Speisesaal fanden viele gemeinsame Aktivitäten wie Spielen, Singen, Basteln und Lernen, aber vor allem das Essen statt. Für die Kinder gab es jeden Morgen Porridge (ein süßer Maisbrei zum Trinken) und zum Lunch und Supper Posho (fester Maisbrei) und Bohnen.

I

... wie in der Schule. Bildung spielt für die Kinder in Uganda eine wichtige Rolle. Sie verbringen den Großteil des Tages in der Schule. Die Kinder des Hostels besuchen alle die Kagadi Model Primary School bis zur 7. Klasse. Danach werden sie von deutschen Sponsoren unterstützt, um die Kagadi Peoples Secondary School besuchen zu können, um einen Abschluss für eine spätere Berufsausbildung zu erlangen.

Reisebericht-Christina-Svenja-2016-plakat

Unsere Zeit im Hostel war geprägt von unzähligen tollen Ausflügen und Erlebnissen. Zu den Höhepunkten zählten der Ausflug zu einem großen Hügel in Kagadi mit allen Kindern, die wöchentlichen Chorproben und Auftritte in der Kirche, das gemeinsame Spielen und Basteln mit den Kindern und einige kleine Projekte, die wir für die Kinder im Voraus vorbereitet hatten. Neben der Gestaltung eines Kunstwerks mit Fingerfarbe (siehe Foto), mehreren Schmuckbastelstunden, Gesellschaftsspielen und Lese- oder Malrunden, waren die „Olympic Games Kagadi 2016“ eine besonders schöne Erfahrung.

Dazu hatten wir 8 verschiedene Stationen vorbereitet, die nacheinander absolviert wurden. Jedes Kind hatte einen Laufzettel, den wir nach erfolgreichem Teilnehmen an der Übung abstempelten. Für die Spiele versuchten wir bereits vorhandene Gegenstände zu nutzen, um ein abwechslungsreiches Programm zusammen zu stellen. So mussten die Kinder über gelbe 10l Wasserkanister hüpfen, Bälle in Waschschüsseln werfen, auf den Mangobaum klettern, Dosenwerfen mit Bechern, einen Ball auf dem Löffel balancieren, kegeln mit leeren Wasserflaschen und einen Tennisball auf einem Schläger halten. Dabei konnten auch individuelle Punktzahlen erreicht werden. Alle Kinder waren sehr motiviert und hatten großen Spaß. Manchmal war es sogar schwierig die Aufregung zurückzuhalten und sie zu bitten sich ordentlich aufzustellen bis sie an der Reihe waren. Wir boten immer zwei Stationen gleichzeitig an und die Kinder rotierten selbstständig. So nahm die Olympiade den ganzen Nachmittag ein.

Viele Kinder sind am Wochenende auch sehr beschäftigt mit Waschen, Putzen und verbringen viel Zeit in der Kirche. Deswegen hatten wir uns zu Beginn erklärt, dass jedes Kind, das am Abend vier Stationen erfolgreich erfüllt hat, einen kleinen Preis erhalten wird. Daher waren auch wir am Abend sehr gespannt darauf, wie viele Kinder zur Siegerehrung erscheinen würden. Zu unserer großen Freude haben fast alle Kinder unser Angebot wahrgenommen und warteten gespannt auf die Preisverleihung. Die Kinder versammelten sich nach der letzten Station alle auf dem Rasen und bekamen für
vier oder mehr Stempel auf dem Laufzettel ihren Preis. Wir verteilten Pappmedaillen und eine kleine Süßigkeit, worüber sich alle sehr freuten. Besonders schön fanden wir auch, dass viele Kinder, auch Jungs, noch Tage später ihre Medaille stolz um den Hals trugen.

Ein besonderes Dankeschön an den Verein der Ugandahilfe Kagadi, der uns dieses einzigartige Erlebnis ermöglicht hat. Im Namen aller Kinder und Betreuer im Hostel möchten wir viele weitere Freiwillige nach Kagadi einladen. Wir hatten eine unvergessliche Zeit.